Emily Jacir

1. September – 25. November 2007, Kunstmuseum

Christoph Rütimann (*1955 in Zürich, lebt und arbeitet in Müllheim / TG) zählt nicht erst seit seiner spektakulären Installation an der Biennale von Venedig 1993 zu den herausragenden Kunstschaffenden seiner Generation in der Schweiz. Obwohl sich sein Werk durch eine Vielzahl künstlerischer Umsetzungsstrategien und Medien auszeichnet, lassen sich durchgehende Konstanten ausmachen, bei denen immer ein Bezug zu naturwissenschaftlichen Fragen spürbar bleibt, denen sich Rütimann in spielerischer Weise nähert und die vermeintliche Rationalität wissenschaftlicher Diskurse um die Dimension des Unwägbaren erweitert.

In der Zeichnungsserie «From Paris to Riyadh», 1999–2001, wird diese Überblendung westlicher Kultur und arabischer Wertvorstellungen eindrücklich Bild, indem die nackte Haut von Models in Hochglanzmagazinen mit Bleistift übermalt wird, um den Traditionen in Saudi- Arabien zu entsprechen.

Mit Emily Jacir, die in den vergangenen Jahren an den Biennalen von Gwangju, Sharjah und Venedig prominent hervorgetreten ist,wird eine Künstlerin gezeigt, deren Werk die aktuellen politischen Umstände im Nahen Osten schonungslos thematisiert, sie aber zugleich in eine eigenständige bildnerische Form von ausserordentlichem visuellem Reiz und eindrücklicher Stringenz übersetzt.

Bei der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Villa Merkel in Esslingen realisiert wird, handelt es sich um die erste Präsentation der Künstlerin in der Schweiz.