Through the Looking Brain

Eine Schweizer Sammlung konzeptueller Fotografie

15. Oktober 2011 – 22. Januar 2012, Kunstmuseum

«Die Kunst im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit»: Nach der These des Philosophen Walter Benjamin wurde die Aura der Kunst durch neue Bildmedien aufgehoben. Übernahm die Fotografie Ende des 19. Jahrhunderts die Funktion der Darstellung von Welt, so war ihr Siegeszug nicht mehr aufzuhalten.

Kurator: Konrad Bitterli

Diese Erweiterung des Fotografischen, weg vom klassischen Pressebild hin zur konzeptuellen Fotografie, zur Dokumentation künstlerischer Aktionen oder zum Blow-up-Format, dokumentiert die in ihrem hohen Qualitätsanspruch einzigartige Fotosammlung der Firma ZL Zellweger Luwa.

Die von den Gebrüdern Ruedi und Thomas Bechtler 1990 initiierte Sammlung wird in den Kunstmuseen Bonn und St.Gallen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie zeichnet sich durch die unvergleichliche Dichte einzelner Werkgruppen aus: So finden sich aus den 1970er Jahren neben Hauptwerken von John Baldessari (*1931) Werkzyklen von Sigmar Polke (1941–2010) oder Imi Knoebel (*1940), während die 1980/90er Jahre mit eindrücklichen Grossformaten der Düsseldorfer Schule, von Jeff Wall (*1946) oder Richard Prince (*1949) vertreten sind.

Und selbst aktuelle Tendenzen werden bei Doug Aitken (*1968) sichtbar. «Through the Looking Brain» – durch den sehenden Kopf – beleuchtet einen Aspekt konzeptueller Kunst im Medium zeitgenössischer Fotografie.